Integrationsarbeit live ist für Ehra-Lessiener kein Thema
Auch nach Schließung des Camps Lessien geht die Integrationsarbeit
des Förderverein Ehra-Lessien, ein Dorf – ein Team e.V. weiter.
Mittlerweile leben in Ehra-Lessien 17 Flüchtlinge und eine
weitere 5 köpfige Familie kommt im nächsten Monat hinzu. Alle Familien haben
Paten, die ihnen bei der Integration hilfreich zur Seite stehen. Behördengänge,
Wohnungen einrichten, Werte und Normen vermitteln und Kontakte zur
Dorfbevölkerung herstellen; das sind die Aufgabenbereiche, bei denen die
ehrenamtlichen Begleiter gerne unterstützen.
Die erste Vorsitzende vom Förderverein, Jenny Reissig,
stellt fest, dass auch schon vor den neuen Flüchtlingen viele Menschen der
verschiedensten Nationen friedlich miteinander in der kleinen Doppelgemeinde
leben. “Deutsche, Engländer, Franzosen, Spanier, Ungarn, Polen, Russen, Finnen,
Italiener, Türken, Griechen, Chinesen, Indonesier, Inder oder Tunesier sind
unsere Nachbarn,“ zählt sie auf. „Hinzugekommen sind lediglich unsere neuen
Mitbürger aus Serbien, Tschetschenien, Afghanistan, Syrien und von der
Elfenbeinküste.“
Gerade bei den neuen Nationalitäten haben die Ehrenamtlichen
festgestellt, dass es ähnliche Vorbehalte zu den verschiedenen Hautfarben gibt,
wie auch bei unserer Bevölkerung festzustellen ist. Bei Kennenlerngesprächen
wurde den Flüchtlingen klar gemacht, dass wir nur 70 Jahre Frieden und
demokratisches Zusammenleben erreicht haben, weil wir uns als Menschen
gegenseitig achten und wertschätzen.
Eine hervorragende Übung für ein gutes Miteinander und
Kennenlernen war in der letzten Sportwoche des TuS Ehra-Lessien das
Familienspiel „Menschenkicker“!
Vom Förderverein und Team „MOSAIK“ traten 2 Mannschaften mit an.
„BunteELe“ und „Mosaik“. Die Nationalitäten wurden bunt gemischt, so dass sie
als Mannschaft gegenseitiges Vertrauen aufbauen konnten. Nach kurzer Zeit war
egal, ob man aus dem Norden, Süden oder Osten kam. Der Teamgeist war wichtig!
Die Mannschaft „BunteELe“ wurde sogar 2. in diesem Turnier! Nach der Sommerpause
ist mit den Ehrenamtlichen und den beiden Teams ein gemeinsames Essen beim
„Griechen“ geplant, so dass die guten zwischenmenschlichen Kontakte weiter
verfestigt werden können
2016-07-13
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